Donnerstag, 24. Januar 2013

Jetzt aber: Suffe, poppe, danze und Kunst kaufen?

Robert Elfgen kehrte schon vor einiger Zeit ins Rheinland zurück, er hat Karneval und Kunstverein lieb und spendet sogar ein Werk: Great Tit, 2012, Mischtechnik hinter Glas © Robert Elfgen

Nur noch wenige Tage bis zum totalen und tollen Wahnsinn: Viele werden fliehen, doch noch mehr kommen: Der Karneval im Rheinland ist eine ganz eigene Art des Feierns und Protestierens seit die blauen Montage abgeschafft wurden. 

Einleitend sei allen NICHT-Karnevalisten und anderen militanten Spaßverweigerern der Geisterzug empfohlen, eine ungewöhnliche und noch immer nicht ganz kommerzialisierte Alternative. Es handelt sich hierbei um eine durchaus politische Tradition, die trotzdem Sapß macht...

Der Kölsche - dat muss man jetzt so sagen - Kunstverein dagegen möchte an lokale Tradition anschließen und lädt mit den folgenden - nur leicht veränderten und gekürzten - Zeilen ein: In den 20er Jahren traf man sich im DEKKE TOMMES in der Glockengasse zum traditionellen Lumpenball. 

Vom Lumpen- zum Vintage-Look

Die Künstlergruppe der Kölner Progressiven feierte Karneval. Mit dabei waren August Sander, Franz Wilhelm Seiwert, Heinrich Hoerle, Otto Freundlich, Raoul Hausmann, Anton Räderscheidt, Gottfried Brockmann und viele andere. Auf den Fotos von August Sander erkennt man einige Narren wieder.
 

Jecke in Aktion © August Sanders / Galerie Feroz

Seit 2009 findet jedes Jahr eine Neuauflage des Lumpenballs im Kölnischen Kunstverein in der 'Brücke' statt. In diesem Jahr wird der Kölner Künstler Albrecht Fuchs auf dem Lumpenball ein Fotostudio einrichten. Die Gäste des Lumpenballs können sich dort im Kostüm fotografieren lassen und das Werk erwerben.

Et hät noch emmer joot jejange

Im Foyer des Kunstvereins präsentieren die RaumZeitPiraten eine Lichtinstallation und Tobias Daemgen und Moritz Ellerich sind auch dabei: Sie nutzen optische Effekte, arrangieren chemische und physikalische Prozesse, entwickeln kinetische Objekte und erfinden analoge Klangerzeuger, um die jecken Karnevalisten in raumfüllende Klangbildwelten eintauchen zu lassen - ob das bei dem anzunehmenden Alkoholpegel so schwer ist, sei mal dahin gestellt...

Kleine aber feine Ausstellung 2012 © August Sanders / Galerie Feroz

Der Künstler Robert Elfgen stellt eine besondere Arbeit - siehe oben - für den Ball zur Verfügung, die an diesem Abend für schlappe € 2.500,- verlost wird, jeck!
 
PS: Auch in den frühen 1930ern feierte man noch bei Tommes: Das letzte Fest gilt als das wildeste. Niemals zuvor soll es so voll gewesen sein wie in dieser Nacht, in der in Berlin der Reichstag brannte, es war der 27. Februar 1933....  

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Geisterzug, Spendenmöglichkeit, Strecke und Geschichte

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