Freitag, 24. Mai 2013

total recall: memoto lifelogging cloud services - Neues aus Dystopia


Mit solch netten Motiven und Zitaten von Usern, die es kaum erwarten können, endlich ihre Memoto-Kamera zu haben, wirbt der Hersteller. © Foto Memoto

Die totale Erinnerung für Jedermann. Es ist schon faszinierend, wie sehr sich unsere Realität den Träumen und Alpträumen vergangener Tage annähert. In Kürze wird die erste Generation von Kleinkameras auf dem Markt sein, die automatisch alle 30 Sekunden Bilder schießt und diese dann - natürlich erst nach Sortierung und Optimierung durch Software - auf einem Server ablegt.

Die Kamere ist so klein, dass sie wie ein Schmuckstück am Hals getragen werden kann (siehe oben). Natürlich sollen die Bilder nur dem Kunden zur Verfügung stehen, denn die Hersteller wollen sich natürlich schon vorab und politisch korrekt von bösen Konzernen wie Google und Facebook distanzieren. Seltsam nur, dass man erst nach zahlreichen Interviews auf die Idee kam, dem Kundenkönig auch eine Löschfunktion anzubieten. Ups, ganz vergessen... 


Das Leben als 30 Sekunden Daumenkino

Welches Potential eine Datenbank mit den alle 30 Sekunden geschossenen Fotos von Millionen von Usern bietet, muss an dieser Stelle wohl nicht detaillierter erläutert werden. Wenn doch, dann sei auf das schöne neudeutsche Schlagwort Big Data verwiesen. Stellen Sie sich einfach vor, ihr Telefon würde alle 30 Sekunden ein Foto machen und alle Bilder auf einen Server ablegen. Sollte sich die totale Fotografie in diesem Sinne als Massenphänomen durchsetzen, dürften die Behörden beim Kampf gegen Terror jeglicher Art ein neues, außerordentlich hilfreiches Werkzeug gewonnen haben...

Service:
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